Weitere Neuigkeiten zur 10. Ausgabe

von Thomas Salvador.

Das elektronische Buch kommt nach Deutschland

Wie die Computerwoche berichtet, will Nuvomedia zur Frankfurter Buchmesse das elektronische Buch BOL vorstellen. Das in den USA bereits seit End 1998 erhältliche Gerät besitzt nach Angaben des Herstellers ein hochauflösendes Display und kann bis zu 36'000 Seiten speichern. Dennoch soll es nicht mehr wiegen als ein übliches Taschenbuch. Es soll im nächsten Frühjahr bei uns auf den Markt kommen.

AMD beschleunigt auf 700 Megahertz

AMD schickt eine 700 MHz-Version Ihres Prozessors Athlon ins Rennen. Da Intel eine 700 MHz Version des Pentium III erst zum 25. Oktober bringen will, war AMD wieder ein klein wenig schneller. Allerdings hat Intel auch eine 733 MHz Version angekündigt.

Atrada: Auktionen einmal anders

Ist es bei Auktionen üblicherweise so, dass sich Käufer gegenseitig überbieten und derjenige mit dem abschließenden Höchstgebot den Zuschlag erhält, läuft es bei Atrada etwas anders. Kunden geben ihre Kaufwünsche zusammen mit dem Preis ab, den Sie maximal zu zahlen bereit sind. Anschließend können die Firmen, die das Produkt Angebote abgegeben. Derjenige, der den Höchstpreis am meisten unterbietet, schließt das Geschäft ab.

EU möchte Open Source

Der neue Kommissar für Unternehmen und Informationsgesellschaft, Erkki Liikanen, erklärte im Rahmen der Konferenz Information Security Solutions Europe in Berlin, öffentliche IT-Projekte würden künftig vermehrt auf alternative Betriebssysteme zurückgreifen, solange die Microsoft nicht den Quellcode von Windows offenlege. Anbieter von Sicherheitslösungen müßten Nachteile in Kauf nehmen, solange sie keinen Zugang zu dem Code hätten, auf dem ihre Anwendungen aufsetzen.

Details zu AMDs Sledgehammer

Kaum ist Athlon raus, ist Sledgehammer (K8) in aller Munde. Dieser als AMDs Antwort auf Intels Itanium (vormals Merced) gedachte Prozessor erweitert den bekannten x86-Befehlssatz um den 64-Bit Modus "x86-64" ergänzen. Adreß- und Datenraum sind 64 Bit breit. Der Prozessor soll zudem erkennen, welchen Modus die Software benötigt und schaltet automatisch um. Es werden native 32- und native 64-Bit-Kompatibilität geboten. Weiter soll in K8 erstmals der neuartige Systembus "Lightning Data Transport" (LDS) eingesetzt werden. Leistet jedes heute verfügbare System eine Transferrate von maximal 266 Mbit/s, soll LDS Acht-Wege-Systeme mit Transferraten von maximal 6,4 Gbit/s erlauben.

Kommentar

Beeindruckend.

Open-Source-Spezialist kontert Microsofts "Linux-Mythen"

Der nachfolgende Artikel wurde aus dem Newsbereich der Computerwoche (cowo.de) übernommen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft hat unlängst unter dem Titel "Mythos Amerika: Fünf Dinge, die die Linux-Jungs verschweigen" einige umstrittene Thesen zum quelloffenen Unix Linux veröffentlicht. Darin behauptet die Gates-Company, Windows NT 4 sei Linux in entscheidenden Bereichen (Leistung, Zuverlässigkeit, Total Cost of Ownership = TCO, Sicherheit, Eignung für den Desktop) überlegen und versucht dies auch zu belegen. Zentrale Argumente: Linux fehle noch immer eine vernünftiger SMP-Unterstützung (Symmetrical Multiprocessing) und ein "journalling" Dateisystem, das einen Systemausfall überlebe. Außerdem seien die Kosten von NT auf die Dauer um 37 Prozent niedriger als die von vergleichbaren Unixen - selbst wenn Linux zunächst kostenlos sei.

Die Open-Source-Gemeinde will das natürlich nicht so einfach auf sich sitzen lassen. David Mentre, Autor der "Linux SMP FAQ", verweist darauf, dass bereits der aktuelle Entwickler-Kernel 2.3 für SMP optimiert sei und eine noch stabilere Implementierung noch in diesem Jahr folgen werde. Auch ein Journalling Filesystem sei in Arbeit, sogar gleich in drei Projekten ("ext3", "XFS" von SGI sowie "Reiserfs").

Microsofts TCO-Behauptung fußt bei genauer Betrachtung auf einem Vergleich von NT auf Compaq-PC-Servern versus Solaris auf Sun-Servern - nicht unbedingt mit Linux gleichzusetzen. "Auch wenn die Zahl der Benutzer fast gleich ist, laufen Sun-Maschinen oft in anspruchsvolleren Umgebungen", heißt es in zitierten der Studie. Und weiter: "Im Schnitt sind die Datenbanken auf Sun-Maschinen um 47 Prozent größer als die bei Microsoft/Compaq. Sun-Anwender nutzen häufiger Transaktions-Anwendungen [...]. Sun-Server bedienen mehr gleichzeitige Sitzungen (160 zu 98) und Hits pro Tag (3462 zu 1423)." Mentre meint dazu lakonisch: "Für um 37 Prozent niedrigere Kosten bekommt man also 50 Prozent weniger Leistung. Kann mir mal jemand erklären, warum das ein Sieg für Microsoft ist?"

Auch im Sicherheitsbereich führe Microsoft falsche Argumente ins Feld, meint Mentre. Unter anderem prahlt die Gates-Company damit, alle Versionen von NT seit Version 3.5 sei von der US-Regierung mit dem begehrten "C2"-Sicherheitsstandard ausgezeichnet worden. Diese Behauptung erscheint verwegen: In Wahrheit wurde nur NT 3.5 mit dem US-Service-Pack 3 entsprechend zertifiziert - und das auch nur dann, wenn Netzwerkumgebung und Diskettenlaufwerk abgeklemmt werden. In einem letzten Punkt musste Mentre dem Microsoft Pamphlet allerdings zähneknirschend zustimmen: Zum jetzigen Zeitpunkt, so der Open-Source-Apostel, sei Linux für den Desktop in der Tat noch ungeeignet.

Soweit die Computerwoche.